Jul
21

Tag der Archi­tek­tur 2021 – Turmhaus mit Aussicht

Da aufgrund der Corona-Pandemie der Tag der Architektur für Kinder und Jugendliche 2020 bereits entfallen musste, sollte die alljährlich stattfindende Veranstaltung in 2021 nicht das gleiche Schicksal erleiden. Daher hatte sich die Initiative „Architektur macht Schule“ einen Gestaltungswettbewerb mit dem Titel „Turmhaus mit Aussicht“ überlegt.

Aufgabe war der Entwurf und Bau eines Turmhauses für einen schönen Ort in Heidelberg mit Aussicht über den Fluss, die Stadt, auf das Schloss oder in die Natur. Als Herausforderung waren als Baumaterialen eckige Butterkekse, Zahnstocher oder Schaschlikspieße (in beliebiger Anzahl) vorgegeben.

Die Ergebnisse der insgesamt 18 abgegebenen Arbeiten waren sehr beeindruckend und gingen weit über die Erwartungen hinaus. Das Preisgericht zeigte sich total begeistert von den zahlreichen Keks-Bauwerken und es fiel sehr schwer, bei der Verschiedenheit der Ideen und den unterschiedlichen Bauweisen die Preisträger herauszufinden.

Bei der am Samstag, 26.06.21, um 15:00 Uhr stattgefundenen Online-Preisverleihung wurden dann neben dem ersten, zweiten und dritten Preis (LEGO® Architecture Bausets) noch ein Familienpreis und vier Anerkennungen vergeben. Und selbstverständlich wurden alle weiteren Teilnehmenden ebenfalls mit einem kleinen Preis belohnt.

 

1. Preis

Der erste Preis ging an die Brüder Jos und Hanno, 12 und 9 Jahre alt. Das als „DAS VERTIKALE DORF“ betitelte Bauwerk war mit über 121 cm nicht nur das höchste aller eingereichten Arbeiten, sondern beindruckte durch die Konstruktion wie auch die Idee der beiden Keks-Baumeister: „Wir wohnen in Heidelberg-Rohrbach. Hier ist es sehr grün und die Häuser haben spitze Dächer. Unser „vertikales Dorf“ soll ein Hochhaus sein, das in einem Tal im Odenwald hier in Rohrbach steht. Es braucht wenig Stellfläche, aber hat trotzdem alles, was man braucht. Die Wohnungen sind übereinander geschachtelt und mit viel Glas, um in den Wald zu gucken. (Das Glas muss man sich dazudenken .) An den Außenseiten gibt es regelmäßig Balkone mit Spitzdächern, wie im alten Heidelberg-Rohrbach. Innen gibt es einen grünen Innenhof mit Bäumen und Blumen auf jeder Etage; wie einen Dorfplatz.

 

2. Preis

Der zweite Preis wurde an Erik, 9 Jahre alt, verliehen. Sein 60 cm hoher „E-TOWER“ soll in Bergheim am Neckar stehen: „In dem Turm sind Wohnungen und Büros. Auf den Zwischenebenen sind Gärten und ganz oben soll eine Aussichtsplattform sein. Von oben kann man ganz Heidelberg sehen. Im Erdgeschoss gibt es einen Keksladen.

 

3. Preis

Und den dritten Preis erhielt Frederik, 13 Jahre alt, für seinen sehr detailliert durchgearbeiteten Entwurf: „Bei dem Bau meines Hauses habe ich generell auf sehr viel Freiflächen geachtet. Mein Haus hat so viele unterschiedlich hohe Terrassenflächen und drei Balkons. Die Wohnfläche befindet sich in einem bungalowartigen, einem sich an den Turm anschließenden Wohnkomplex und dem Turm selbst (siehe Bilder). Der Turm an sich hat drei Stockwerke von denen man auch die Balkons betreten kann. Auf einer der Terrassen gibt es auch einen überdachten Teil unter dem man bei Regen trotzdem die Aussicht genießen kann. An drei Ecken der Terrassen gibt es zur Abwechslung auch dreiecksförmige Pflanzenbereiche. Auf den Bildern habe ich zur besseren Vorstellung dort Playmobil Pflanzen reingestellt. Neben dem überdachten Eingangsbereich gibt es zuletzt auch eine große Doppelgarage für zwei Autos. Auf dem Dach der Garage befinden sich zusätzlich noch zwei Solarpaddle und ein Warmwasserpaddle, das Haus wird also durch die Sonnenenergie umweltfreundlich mit Strom und Wasser versorgt.

 

Familienpreis

Eine besondere Anerkennung ging mit dem Familienpreis an den sehr ideenreichen und auch konstruktiv sehr durchdachten Wettbewerbsbeitrag von Fritz, 6 Jahre alt, unterstützt von seiner kleinen Schwester und seinen Eltern: „Wir hatten als Familie einen riesen Spaß an diesem Projekt – Papa musste täglich Kekse u Puderzucker kaufen, die Küche hat ständig geklebt, Hilda hat zugenommen von den Bruchkeksen, …ach es war lustig!
„FRITZ – DAS MEGA RESTAURANT“ ist ein Turmhaus in zwei Ebenen. Die untere Etage mit den beiden „Stelzen“ liegt unter Wasser im Neckar; in einer Stelze ein „Hotel mit 8 Schlafwohnungen. Die Fenster sind unter Wasser, deshalb ganz dick und man kann den Neckar von unten sehen.„. Und in der anderen Stelze „ein Raum mit einer riesigen Popcornkanone für Kinder. Der Raum ist voller Popcorn und jeder kann so viel Popcorn essen, wie er mag. Es gibt auch Erdbeeren.
Ganz oben ist das Fisch-Restaurant mit super Aussicht aufs Schloss. Die freien Dreiecke sind Glasfronten. Im Restaurant gibt es viele Fische, die Frisch aus dem Neckar gefangen wurden. Vom Fußgängerweg/Wehr geht eine Hängebrücke ins Restaurant, die Hängebrücke ist aus hartem Holz und wackelt auch ein bisschen, wenn man drüber läuft. Der Pool ist ab 28 Grad offen. Über dem Pool ist ein Sprungbrett in den Pool. Das Sprungbrett ist auch Sonnenschutz.

 

Anerkennungen

Bei den folgenden Kekshäusern reichte es zwar leider nicht für einen Preis, ihnen wurde aber eine Anerkennung für einen besonderen Wettbewerbsbeitrag verliehen.
Das „KEKSHAUS VON ELLA & EMMA“, 12 und 11 Jahre alt, „schaut auf die Felder in Kirchheim. Durch den freien Blick in die Ferne, genießt man die Abendsonne auf der Terrasse. Vor dem Haus gibt es einen überdachten Sitzplatz auf unsere Spielstraße.
Der von Hannes, 11 Jahre alt, konstruierte „A-Tower“ ist „aus einem sehr leichten Material gebaut, sodass er von einem Schiff an andere Orte gebracht werden kann. Der Heimathafen des A-Towers ist Heidelberg. Man hat also einen Blick auf das Schloss, auf die alte Brücke und auch über ganz Heidelberg. Außerdem besitzt er eine Aussichtsplattform, von der man super die Sterne beobachten kann. Man wohnt aber in den unteren Stockwerken. Der A-Tower ist fast 50 m hoch.
Das Turmhaus von Kolja, 12 Jahre alt, mutet mit seinen aus Dreiecken und Vierecken zusammengesetzten Körpern fast dekonstruktivistisch an.
Der „THADDENTURM“ von Sophie und Hannah, 11 Jahre alt, und Pauline, 8 Jahre alt, soll im Thadden-Park mit Blick auf den Neckar, die Natur und in das Neckartal stehen. Der in „Stapelbauweise“ errichtete Turm war in etwa vier Stunden fertiggestellt.

 

Unprämierte Arbeiten

Und hier noch die Kekshäuser, die zwar leider nicht prämiert wurden, deren Erbauer und Erbauerinnen aber gleichermaßen phantasievoll und kreativ mit der gestellten Aufgabe zum Bau eines Turmhauses aus Butterkeksen umgegangen sind. Auch euch herzlichen Dank!

 
 
Tag der Architektur für Kinder und Jugendliche 2021 Plakat