Jul
08

Work­shop Pädago­gische Hoch­schule 2008

Kooperation der Pädagogischen Hochschule Heidelberg mit der Architektenkammer Heidelberg

Im Wintersemester 2008/2009 fand an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg eine kooperative Veranstaltung der Fächer Kunst und Technik, zusammen mit Vertretern der Heidelberger Architektenkammer statt. Es ging um eine Auseinandersetzung mit Architektur. Angeregt wurde diese Zusammenarbeit durch die Architekten, Herrn Prof. Jean Heemskerk und Herrn Robert Schmidt während eines Treffens bei der HeidelbergCement AG. Vertreter der Pädagogischen Hochschule Heidelberg waren Herr Friedrich Langbein vom Fach Kunst und Herr Dr. Daniel Bienia vom Fach Technik.

1. Warum wurde dies gemacht? Erwartungen im Vorfeld

Eine solche Veranstaltung war mit erheblichem Mehraufwand für die Beteiligten verbunden. Für die
Hochschullehrer bedeutete dies, dass entgegen der „üblichen“ innerfachlichen Seminarstruktur, viele Termine abgestimmt, Vereinbarungen getroffen, gemeinsame Ziele formuliert und Inhalte aufeinander bezogen werden mussten. Häufig war auch eine inhaltliche Beschneidung notwendig, d.h. nicht alle wichtig erscheinenden Sachaspekte konnten thematisiert werden. Für die Vertreter der Architektenkammer hatte die Veranstaltung die Konsequenz, dass die Büroarbeit liegenblieb, dass Baustellen nicht betreut und Kundengespräche an den Terminen der Veranstaltungen nicht geführt werden konnten.
Warum nahmen die Beteiligten dies auf sich, was versprach man sich von solch einem aufwändigen Vorhaben?
Hierzu ist es angebracht, die einzelnen Vertreter zu Wort kommen zu lassen:

Ziele der Pädagogischen Hochschule

Für die Bildung an Schule und Hochschule geht es um die Schaffung eines mehrdimensionalen und bildungswirksamen Zugangs zum gesellschaftlichen Problem- und Handlungsfeld Bauen und Wohnen. Dies ist ein Themenbereich, der in der Schule nicht immer zufriedenstellend behandelt wird, weite Teile des Themenfeldes Architektur werden nicht hinreichend bedacht.
Diese Veranstaltung soll als Auftakt dazu verstanden werden, dass zum einen den Studierenden das Thema „Architektur“ inhaltlich und methodisch zugänglich wird, und zum anderen geht es um die Ausarbeitung von umsetzbaren Praxisbeispielen für die Schule im Primar- und Sekundarbereich.

Ziele der Architektenkammer

Die Architektenkammer mit ihren einzelnen lokalen Kammergruppen, verfolgt u.a. das grundsätzliche Ziel, Baukultur auf verschiedenen Ebenen gesellschaftlich zu verankern. Konkret geht es im Arbeitskreis „Architektur macht Schule“, der sich aus ehrenamtlich agierenden Architekten zusammensetzt, darum, den Bereich Schule und daran anknüpfend die Ausbildungsstätten der Lehrer zu unterstützen.
Anlass des Engagements des Arbeitskreises bildet zum einen das erkennbare Defizit in der öffentlichen Auseinandersetzung mit Architektur – dies kann man etwa anhand der geringen Anzahl von feuilletonistischen Beiträgen über Gebäude und Stadtplanung ablesen. Zum anderen ist der Einsatz getragen vom Idealismus, dass eine derartige Unterstützung allgemein die Sensibilisierung für die gebaute Umwelt fördert.
Und was kann man in diesem Zusammenhang besseres tun, als dort anzusetzen, wo Kinder und Jugendliche ohnehin qua Lehrplan mit dem Thema konfrontiert werden? Und damit dieses aufgrund der mangelnden Sachkenntnis nicht mehr oder weniger abstrakt von den Lehrkräften abgearbeitet wird, bietet der Arbeitskreis aktiv seine Unterstützung an. Dies reicht von der Mitwirkung am Unterricht über die Teilnahme an Lehrerfortbildungen bis hin zu der Beratung und Mitwirkung an Veranstaltungen der Hochschulausbildung für Studierende des Lehramts.